Kultur als Lebens-Mittel

Das Leben der meisten Menschen hat sich durch die Corona-Krise stark gewandelt. Sorgen um die Gesundheit, Ausgangsbeschränkungen, Job-Verlust und Existenzängste, Stress und Überforderung im häuslichen Bereich und bei der Versorgung von Kindern und Hilfsbedürftigen sind die Folge. Doch in jeder Krise sind auch Chancen enthalten – am Anfang allerdings meist noch verborgen. Doch sie haben großes Entwicklungspotential. Eine Krise ist in der Regel ein chaotischer Zustand, dem eine Transformation und eine Neu-Organisation auf höherer Ebene folgt und das gibt Hoffnung.

Große existentielle Herausforderungen betreffen derzeit vor allem den kulturellen Bereich. Viele Kreative, Künstler und Veranstalter, die selbstständig arbeiten, sind momentan ohne Einkommen und wissen nicht, wie es weitergehen soll. Doch gerade die Kultur, die vielen Menschen bei wunderbaren Live-Events immer viel Freude gemacht hat, wird in der Krisenzeit immer wichtiger und es gilt, Alternativen zu finden. Das Publikum vermisst die Live-Atmosphäre und das Gemeinschaftsgefühl, das in Konzerten, Tanzveranstaltungen, Theater- oder Kabarettvorführen, Lesungen und Shows entstehen konnte. Angebote im Fernsehen und im Online-Bereich können niemals das Live-Erlebnis ersetzen.

Spontane Kulturdarbietungen

In Italien haben Musiker begonnen, kleine improvisierte Konzerte von ihren Balkonen oder Fenstern aus zu geben. Auch in einigen deutschen Großstädten wird es mittlerweile schon praktiziert. Dort haben die Musiker aufgrund der engen Bebauung auch ein größeres Publikum, als zum Beispiel auf dem Land. Trotzdem wäre es  schön, wenn auch in anderen Regionen spontane Kulturdarbietungen stattfinden würden, an denen die Menschen von ihren Wohnungen aus teilnehmen können. Sie stärken das Gemeinschaftsleben in der Nachbarschaft und den Austausch – auch über die notwendige Distanz hinweg. Vielen Zuhörern zaubert Musik ein Lächeln ins Gesicht und selbst wenn sie bei Spontankonzerten nicht immer hundertprozentig dem eigenen Stil entspricht, ist Abwechslung in dieser schwierigen Zeit in der Regel willkommen und wird freudig aufgenommen.

Hilfsangebote für Künstler und Veranstalter

Viele Musiker und andere Künstler stellen sich momentan in den Dienst der Gesellschaft und verschenken ihre Arbeit. Doch die meisten selbstständigen unter ihnen brauchen selbst dringend Hilfe. Viele haben Existenzängste und leiden extrem unter der Situation. Ein erster möglicher Schritt wäre es, sich zu vernetzen und zu beraten. Während ein Einzelner oft noch im Schockzustand ist und keine Lösungsmöglichkeiten für seine finanzielle und berufliche Krise sieht, finden sich in der Gemeinschaft oft kreative Ideen. Viele lassen sich auch idealerweise zusammen mit anderen Betroffenen umsetzen. So würde zum Beispiel ein gemeinsames Online-Live-Konzert, das jeder Einzelne in seinem Netzwerk bekannt macht und das auch in diesem Medium angekündigt wird, wesentlich mehr Zuhörer finden, als wenn jeder alleine für sich etwas online stellt. Es könnten sich auf diese Weise zum Beispiel Bands im Rock- und Jazzbereich und kleine Orchester gründen, gemeinsam neue musikalische Online-Wege erkunden und eventuell auch gemeinsam Lösungen finden, wie man damit ein Einkommen erzielen könnte.

Einladung an alle Kulturschaffende

Besonders wichtig ist es in dieser Zeit, nicht alleine zu bleiben, sondern sich weiter auszutauschen. Dann können sich spannende Kulturprojekte entwickeln, die man sich momentan noch gar nicht konkret vorstellen kann. Zu diesem Zweck wird es in Kürze eine Online-Konferenz für Künstler und Kulturschaffende geben. Wer Interesse hat, meldet sich einfach mit seiner email-Adresse und Handynummer im „Kontakt“-Bereich. Anschließend erhält man weitere Infos und einen Link, durch den man ganz einfach per Zoom-Konferenz am Online-Treffen teilnehmen kann. Künstler, Kreative, Veranstalter und Kulturpolitiker sind herzlich dazu eingeladen und können gern auch in ihrem Netzwerk auf diese Möglichkeit hinweisen. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen! Gemeinsam finden sich leichter Wege, wie man die Krisenzeit, die bei realistischer Betrachtung wohl nicht schon in wenigen Wochen bewältigt sein wird, besser übersteht – in finanzieller, mentaler und emotionaler Hinsicht.

Die Bedeutsamkeit von Kultur

Über die Ergebnisse dieses virtuellen Austausches in Form von künstlerischen Angeboten und innovativen Ideen für den Kulturbereich im Taunus werden wir weiter auf dieser Seite informieren. Die Bedeutsamkeit von kulturellen Angeboten lässt sich kaum überschätzen. In Zeiten wie diesen braucht es dringend Künstler und Kreative, um die Menschen zu berühren, zu motivieren, zu trösten und zu inspirieren. Der Gründer und Redakteur der Fernsehsendung „Rockpalast“, Peter Rüchel, sagte oft: „Ich arbeite für Menschen, für die Musik ein Lebens-Mittel ist“. In Abwandlung des Zitates und im Andenken an diesen großen Kultur-Vermittler lässt sich sagen: Besonders in einer Krisenzeit ist Kultur ein Lebens-Mittel!

Ein Kommentar zu “Kultur als Lebens-Mittel

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